Die Außenflächen von Bauteilen brauchen einen beständigen und nahtlosen Schutz gegenüber Feuchte und eindringendem Wasser. Die Abdichtungsnorm DIN 18195 regelt hier weitgehend alle Anforderungen im Bereich der Einsatz-
und Anwendungsmöglichkeiten der Abdichtungen.
Allerdings stellen in der Baupraxis oftmals spezielle Details ein Problem dar, wie z.B. die Ausführung von waagerechten Abdichtungen in oder unter der aufgehenden Verblendschale.
Gemäß der Mauerwerksnorm (DIN 1053) muss die Aufstandsfläche so beschaffen sein, dass ein Abrutschen der Außenschale auf ihr nicht eintritt. Die Abdichtung der Aufstandsbereiche mit Bitumen-Dachbahnen oder kunststoffmodifizierten Bitumen-Dickbeschichtungen kann diese Anforderung oftmals nicht ausreichend gewährleisten, da diese, vor allem bei Wärme, wie Gleitlager wirken. Zudem ist in manchen Detailbereichen der Einbau einer Bahnenware nur schwer durchführbar. Insbesondere bei Ecken und schwierigen Ausführungspunkten ist der form- und kraftschlüssige Einbau kaum umsetzbar.
Anwendungsgebiete:
Eigenschaften:
Prüfungen:
Verbrauch:
Gemäß MDS-Richtlinien Spritzwasser/Wandsockel Wandquerschnittsabdichtung Klinkeraufsandsflächen Abdichtung gegen Bodenfeuchte Abdichtung gegen drückendes Wasser Bauwerksabdichtung gemäß DIN 18533 W1-E und W4-E |
ca. 3,2 kg/m² ca. 3,2 kg/m² ca. 3,2 kg/m² ca. 3,2 kg/m² ca. 4,5 kg/m² ca. 3,2 kg/m² |
1) Bei +20 °C und 60 % relativer Luftfeuchte.
Untergrundvorbereitung:
Die Untergründe müssen fest, tragfähig, frei von haftungsmindernden Bestandteilen sein.
IMBERAL® Aquarol 10D als Voranstrich auf saugfähige, mineralische Untergründe applizieren. Alte, festhaftende Bitumenabdichtungen
können nach dem Reinigen ohne weitere Grundierung überarbeitet werden.
Zur Aufnahme einer Abdichtung sind zum Beispiel folgende Untergründe geeignet:
Mauerwerk nach DIN 1053, wie z. B. aus:
- Ziegel
- Hohlblöcke und Vollsteine/-blöcke aus
Leichtbeton und Beton, Hüttensteine
- Kalksandsteine, Porenbetonsteine
- Schalungssteine aus Beton, Mischmauerwerk
- Beton/Stahlbeton gemäß EN 206-1 in
Verbindung mit DIN 1045-2
- Putz (DIN V 18550)- Mörtelgruppe P III,
CS III, CS IV nach DIN EN 998-1
Vorhandene Anstriche und Beschichtungen auf Bitumenbasis auf mineralischem Untergrund, sowie auf vorhandenen alten, mineralischen Dichtungsschlämmen.
- Zementestrich
- Alter festliegender Fliesenbelag
Andere oben nicht genannte Untergründe sind für den jeweiligen Anwendungsfall auf ihre Eignung zu prüfen. Das Mauerwerk muss vollflächig ausgeführt sein. Ausbrüche werden mit INTRASIT® RZ1 55HSP geschlossen. Hohlkehlen ebenfalls mit INTRASIT® RZ1 55HSP
ausbilden.
Bei Mauerwerk nach DIN 1053 müssen Stoßfugen von mehr als 5 mm Breite, z. B. bei nicht „knirsch” verlegten Mauersteinen, außenseitig beim Mauern mit Mörtel verschlossen werden. Nicht verschlossene
Vertiefungen größer 5 mm, wie beispielsweise Mörteltaschen oder Ausbrüche, sind mit INTRASIT® SM 54Z/ INTRASIT® RZ1 55HSP
vorab zu schließen. Hohlkehlen werden ebenfalls mit INTRASIT® SM 54Z/ INTRASIT® RZ1 55HSP angelegt. Offene Stoßfugen bis 5
mm und Oberflächenprofilierungen bzw. Unebenheiten von Steinen (z. B. Putzrillen bei Ziegeln oder Schwerbetonsteinen) müssen ebenfalls egalisiert werden.
Untergrundvorbereitung:
Bei Mauerwerk aus haufwerkporigen Leicht- oder Betonsteinen sind besondere Maßnahmen zum Schließen der Poren erforderlich (z. B. Kratzspachtelung mit IMBERAL® RSB 55Z). Die Spachtelung muss vor dem nächsten Arbeitsgang ca. 2 h getrocknet/abgebunden sein. Beton ist ebenfalls zu prüfen. Ggf. beim
Betonieren entstandene Fehlstellen und Schalungsgrate müssen wie bei Mauerwerk beseitigt werden. Trennende Substanzen, wie z. B. Schalöl oder Nachbehandlungsmittel sind zu entfernen. Poren, offen
oder verdeckt, können z. B. bei Sonneneinstrahlung zur Blasenbildung in der frischen Beschichtung führen. Um das Risiko der Blasenbildung zu reduzieren, sollte eine Kratzspachtelung durchgeführt
werden. Die Kratzspachtelung muss vor dem nächsten Arbeitsgang getrocknet/abgebunden sein. Zementleimschichten oder festsitzende Verunreinigungen sind mechanisch zu entfernen (z. B. rotierende
Scheiben/Fräsen). Die Kante der Betonsohle ist zu fasen. Vor dem Auftragen der Abdichtung ist die vorbereitete Betonsohle (Sohlenüberstand) gründlich zu reinigen. Hohlliegende Putze müssen im Bereich
der Hohlstellen entfernt und entsprechend ergänzt werden. Sandende Putze müssen verfestigt oder entfernt und ggf. erneuert werden.Vorhandene Abdichtungen eignen sich als Untergrund für IMBERAL® RSB 55Z nur, wenn die Materialverträglichkeit zur vorhandenen Abdichtung gegeben ist. Im Zweifelsfall ist die Materialverträglichkeit
durch eine Probespachtelung/Verklebung nachzuweisen. Des Weiteren ist die vorhandene Abdichtung auf ausreichende Haftung zum Untergrund zu prüfen. Lose Teile sind zu entfernen. Der Auftrag kann nach
einer erfolgten Kratzspachtelung direkt auf den alten Untergrund erfolgen. Eine Grundierung ist nicht notwendig. Teeranstriche sowie Teerbahnen sind als Untergrund für Abdichtungen in der Regel nicht
geeignet.
Als Abdichtungsschicht auf Balkone- und Terrassenflächen, die im Nachhinein mit Bodenplatten auf Stelzlager belegt werden oder unter Naturstein- Spachtelbelägen im Verbund, ist eine Schichtdicke von
> 2 mm erforderlich. Es wird empfohlen, eine Gewebeeinlage (IMBERAL® VE 89V) in die erste Schicht einzubetten.
Als Abdichtungsschicht im Bereich von Klinkeraufstandsflächen ist eine Mindestschichtdicke von 2 mm erforderlich.
Verarbeitung:
Die “Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdichtungen mit flexiblen Dichtungsschlämmen“ ist zu beachten.
1. | IMBERAL® RSB 55Z Flüssigkomponente vorlegen und Pulver unter Rühren zugeben. Mit langsam laufendem Rührwerkzeug (400-600 UpM) homogen vermischen. Die Mischdauer beträgt mind. 2 Minuten. | |
2. | IMBERAL® RSB 55Zkann im Streich-, Spachtel- oder Spritzverfahren aufgebracht werden. Hierbei ist auf eine gleichmäßige Applikation der Abdichtungsmasse zu achten. Die Materialviskosität kann mit bis zu 0,5 l Wasser eingestellt werden. Diese eignet sich besonders für Schlämmaufträge in 2 - 3 mm Schichtstärke. | |
3. | Die maximale Schichtdicke beträgt pro Arbeitsgang 8 mm. | |
4. | Je nach Anwendungsfall hat der Materialauftrag in ein oder zwei Arbeitsgängen zu erfolgen. In besonders beanspruchten Bereichen ist zusätzlich die Einarbeitung einer Verstärkungseinlage erforderlich. Siehe Abschnitt Verbrauch". | |
5. | Zwischen den Schichten eine Trockenzeit von mind. 2 Stunden, je nach Witterung, einhalten. Die erste Lage darf durch den Auftrag der zweiten Schicht nicht mehr geschädigt werden. | |
6. | Arbeitsgeräte sofort nach Gebrauch mit klarem Wasser reinigen. |
WICHTIGE HINWEISE:
ARBEITSSCHUTZ / EMPFEHLUNG:
Pulverkomponente reagiert mit Wasser alkalisch. Nähere Informationen zur
Sicherheit bei Transport, Lagerung und Umgang sind den aktuellen
Sicherheitsdatenblättern zu entnehmen.
ENTSORGUNG:
Für alle Systeme gilt: Nur restentleerte Gebinde zum Recycling-Partner Interseroh geben. Ausgehärtete Materialreste können nach EAK-Schlüssel Nr. 08 04 10 (Klebstoff- und Dichtmassenabfälle, mit
Ausnahme derjenigen, die unter 08 04 09 fallen) entsorgt werden. Ausgehärtete Pulverreste können nach EAK-Schlüssel Nr. 17 01 01 (Beton) entsorgt werden.